Ab welchem Vermögen ist man reich? Antworten und Infos

Von Richard Sommer

Haben Sie sich jemals gefragt, ab welchem Vermögen man in Deutschland als reich gilt? Es ist ein Thema, das viele von uns beschäftigt und dessen Antwort nicht so einfach ist, wie man vielleicht denken mag. Mit einem Vermögen von einer Million Euro liegen Sie laut Studien bereits an der Grenze. Doch ist das die ganze Geschichte?

In diesem Artikel gehen wir tiefer in die Materie ein und beleuchten die Faktoren, die diese Definition beeinflussen. Regionale Unterschiede, Altersgruppen und weitere Aspekte spielen eine entscheidende Rolle. Sie erfahren alles über die Vermögensgrenzen in Deutschland und deren Stellung im internationalen Vergleich.

Begleiten Sie mich auf dieser faszinierenden Reise in die Welt der Zahlen und Fakten und entdecken Sie, was es bedeutet, wirklich reich zu sein.

Vermögensgrenzen in Deutschland

Die Millionengrenze

Reichtum wird in Deutschland zunehmend anhand des Vermögens und nicht des Einkommens definiert. Aktuelle Studien setzen die Grenze für Reichtum bei einem Vermögen von einer Million Euro an. Dieses Vermögen umfasst Bankguthaben, Wertpapiere, Immobilien und andere Wertgegenstände. Mit einem Vermögen von einer Million Euro ist es möglich, von den Erträgen zu leben, ohne auf ein reguläres Einkommen angewiesen zu sein.

Laut dem Experten Thomas Druyen gilt jemand als superreich, wenn er mindestens 300 Millionen Euro besitzt.

Regionale Unterschiede

Regionale Unterschiede spielen eine bedeutende Rolle bei der Wahrnehmung von Reichtum in Deutschland. In den alten Bundesländern liegt das durchschnittliche Vermögen bei 182.000 Euro, während es in den neuen Bundesländern nur 88.000 Euro beträgt.

In Großstädten wie München oder Frankfurt kann es erforderlich sein, ein höheres Vermögen zu besitzen, um als reich zu gelten, verglichen mit kleineren Städten oder ländlichen Gebieten. Diese Unterschiede beeinflussen maßgeblich, ab welchem Vermögen man als reich angesehen wird.

Altersabhängige Vermögensgrenzen

Die Vermögensgrenzen variieren auch stark nach Altersgruppen. Jüngere Menschen unter 30 Jahren benötigen ein Vermögen von etwa 71.000 Euro, um zu den obersten zehn Prozent zu gehören. Bei den 55- bis 59-Jährigen müsste das Vermögen hingegen 625.000 Euro betragen.

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Zwischen 2017 und 2021 stieg das durchschnittliche Nettovermögen privater Haushalte in Deutschland um 83.600 Euro auf 316.500 Euro. Diese altersabhängigen Unterschiede zeigen, dass die Definition von Reichtum nicht nur vom absoluten Vermögen, sondern auch vom Lebensalter abhängt.

Vergleich des Vermögensreichtums im internationalen Kontext

Global Wealth Report

Der Global Wealth Report von Credit Suisse bietet tiefgehende Einblicke in die globale Vermögensverteilung. Laut diesem Bericht benötigt eine Person ein Nettovermögen von mindestens 1 Million US-Dollar (ca. 850.000 Euro), um weltweit als wohlhabend zu gelten. Die Vermögensverteilung in Deutschland ist besonders ungleich, wie eine neue Studie zeigt, die besagt, dass 3.300 Superreiche rund 23 Prozent des gesamten Vermögens besitzen, was Sie [hier](https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/deutschland-vermoegen-verteilung-superreiche-100.html) nachlesen können. Diese immense Kluft zwischen den Wohlhabenden und dem Rest der Bevölkerung führt zu erheblichen sozialen und wirtschaftlichen Disparitäten.

Vergleich mit anderen Ländern

Die Definition von Reichtum variiert erheblich zwischen verschiedenen Ländern, abhängig von den jeweiligen Lebenshaltungskosten und wirtschaftlichen Bedingungen. In Deutschland gilt man als reich, wenn man das Doppelte des Median-Einkommens verdient, was pro Person im Monat 3.892 Euro brutto entspricht.

In den USA hingegen wird oft ein Nettovermögen von 1 Million US-Dollar als Schwelle für Reichtum angesehen. In Ländern mit niedrigeren Lebenshaltungskosten können jedoch bereits geringere Beträge ausreichen, um als wohlhabend zu gelten. Diese Unterschiede verdeutlichen, dass die Frage „ab welchem Vermögen ist man reich“ stark vom regionalen Kontext abhängt.

Offizielle und inoffizielle Kriterien für Reichtum

In der Diskussion um Reichtum gibt es verschiedene Ansätze und Definitionen. Sowohl staatliche Institutionen als auch unabhängige Forschungsinstitute bieten unterschiedliche Perspektiven darauf, ab welchem Vermögen man als reich gilt.

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales definiert Reichtum anhand des Medians der Nettoäquivalenzeinkommen. Um als einkommensreich zu gelten, muss man mindestens das Doppelte oder Dreifache dieses Medians verdienen. Im Jahr 2019 lag das mittlere Einkommen bei 23.515 Euro jährlich, was einem monatlichen Einkommen von 1.960 Euro entspricht.

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Nach dem 200%-Kriterium müsste ein allein lebender Single also mindestens 3.920 Euro netto im Monat verdienen, um als reich zu gelten. Nach dem 300%-Kriterium wären es sogar 5.880 Euro netto im Monat.

Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) definiert die Grenze für Reichtum anhand der einkommensreichsten zehn Prozent der Bevölkerung. Ein Single gehört ab einem monatlichen Nettoeinkommen von rund 3.700 Euro zum reichsten Zehntel. Für ein Paar ohne Kinder liegt diese Schwelle bei 5.550 Euro netto im Monat.

Darüber hinaus wird auch das Vermögen berücksichtigt. Mit einem Vermögen von etwa 477.000 Euro, das beispielsweise aus Immobilien oder Wertpapieren stammen kann, gilt man ebenfalls als reich.

Sozioökonomisches Panel des DIW Berlin

Das Sozioökonomische Panel des DIW Berlin zeigt, dass Personen mit einem Nettovermögen von einer halben Million Euro im Jahr 2017/18 zu den reichsten fünf Prozent der Bevölkerung gehörten. Eine neuere Studie, durchgeführt von Experten der Berliner Humboldt-Universität, der Uni Bonn und dem DIW, bewertet insbesondere Immobilien- und Betriebsvermögen höher.

Demnach muss jemand 946.000 Euro Vermögen besitzen, um zu den reichsten zehn Prozent zu zählen. Bereits mit einem Vermögen von 130.000 Euro nach Abzug aller Schulden gehört man zur reicheren Hälfte der Bevölkerung.

FAQ

Ab welchem Vermögen gilt man in Deutschland als reich?

In aktuellen Studien wird die Grenze für Reichtum bei einem Vermögen von einer Million Euro angesetzt. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aus dem Jahr 2018 gilt man als vermögensreich, wenn man ein Vermögen von mehr als 477.200 Euro besitzt. In Deutschland zählt man mit 722.000 Euro Vermögen zu den oberen fünf Prozent.

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Welche Rolle spielen regionale Unterschiede bei der Definition von Reichtum?

Regionale Unterschiede, wie zwischen Ost- und Westdeutschland, spielen eine erhebliche Rolle bei der Wahrnehmung von Reichtum. In Städten wie München oder Frankfurt kann ein höheres Vermögen erforderlich sein, um als reich zu gelten, im Vergleich zu kleineren Städten oder ländlichen Gebieten.

Bürger in den alten Bundesländern haben durchschnittlich 182.000 Euro, während es in den neuen Bundesländern durchschnittlich 88.000 Euro sind.

Warum gibt es keine einheitliche Definition von Reichtum?

Reichtum ist ein individuelles Konzept, das für verschiedene Menschen unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Es gibt keine unumstrittene Definition, ab wann man in Deutschland als reich gilt.

Menschen vergleichen sich tendenziell mit anderen, die ein ähnliches Einkommen und Vermögen haben, ein Phänomen, das als Homophilie bezeichnet wird. Der sogenannte „middle-class bias“ führt zudem dazu, dass Menschen ihren Wohlstand oft falsch einschätzen.

Die Bedingungen für Reichtum haben sich über die Jahrzehnte verändert, insbesondere durch die Digitalisierung.

Quellenangaben

  1. https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/deutschland-vermoegen-verteilung-superreiche-100.html

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